Integration von Migranten im DRK-Kreisverband Wittlage –
erwünscht und Mutter und Tochter als Kurden aus Syrien helfen in der DRK-Kleiderkammer in Bohmte
Vor gut 14 Monaten kam die Familie Naaso, die der kurdischen Minderheit in Syrien angehören, infolge des militärischen Konflikts als Flüchtlinge in die Bundesrepublik. Nach dem Aufnahmelager kamen sie in das Wittlager Land, lernten hier in einer ihnen total fremden Umgebung sesshaft zu werden – in einer fremden Kultur. Sie waren anfangs Kunden der Kleiderkammer vor einiger Zeit entwickelten sich Gespräche zwischen dem deutschen Team der Kleiderkammer und der syrischen Familie. Tochter Sherin zeichnet sich durch ihre Sprachbegabung aus, denn wenn sie jetzt Deutsch als Fremdsprache hinzurechnet und Englisch, dass sie in der Schule eifrig als internationale Sprache lernt, kann sie sich in fünf Sprache zumindest verständigen. In den arabischen Ländern gibt es die arabischen Schriftzeichen, die mit dem lateinischen Alphabet – wie es in Europa angewendet wird – nicht zu vergleichen ist. Die Tochter wirkt noch heute an der Seite ihrer etwas zurückhaltenden Mutter Nazira als Übersetzerin. Ingrid Degen und die anderen Mitwirkenden in der Bohmter DRK-Kleiderkammer haben Nazira und Sherin mit Aufgeschlossenheit in ihr Team aufgenommen. Inzwischen lernt Mutter Nazira auch täglich neue Worte hinzu, so dass die sprachliche Verständigung ständig besser wird.
Dies ist ein Beispiel für eine gelungene Integration. Bei der gemeinsamen, ehrenamtlichen Tätigkeit hat der gegenseitige Respekt und die Neutralität Vorrang, also das verbindende, nicht das trennende Element.
Dabei spielt es keine Rolle, dass die Familie Naaso dem islamischen Glauben angehört. Die Kurden als Volksgruppe waren oft Repressalien auch in der islamischen Welt ausgesetzt. Beim DRK-Ortsverein Bohmte und als Helferinnen in der DRK-Kleiderkammer finden sie Wertschätzung und lernen bei der Arbeit auch die Kultur des Gastlandes kennen.
Diesem Beispiel sollten weitere Migranten folgen. Sich einbringen, auch ehrenamtlich, trägt zur Integration bei.
Text und Foto: Eckhard Grönemeyer